Montag, Februar 23, 2009
geflohen
Flucht zurück? -
Flucht wohin?
Nach Alcatraz soll's gehen!
Gibt nur Wasser,
gibt nur Stein,
gibt kaum Menschen,
gibt 'nen Schein.
Flucht aus der Stadt,
Flucht vor dem Stress,
Flucht -
Flucht vor der Flucht!
Bin unschuldig Gefang'ner
bin motivlos kulturell
bin wertlos - wertend
bin laut und septisch!
Flucht vor mir?
Flucht vor dir!
Flucht vor ihm -
Flucht vor der Flucht!
Copyright © by Thomas Bienert Februar 2009
Schatten
blumb und grau ergibt eine Masse,
wie Wogen donnert branden,
ihre Konturen auf den Gegenständen.
Mit Sucht nach Farbe sind sie
schwarz bis zum Rand,
fantastisch wabernd bildend
zeichnen feine Lichtgestallten.
Doch beständig wie Wasser,
fließen Sie zu Fabeln,
und verlieren sich form-,
gedanken-, künstlerlos in der Wahrheit
Zu den kleinsten Teilchen zersetzt,
um förmlich materiell
mehr nur zu sein
als konturlose Formen.
Copyright © by Thomas Bienert Februar 2009
Samstag, April 26, 2008
100 Stunden voller Fragen
Einige 'wirre' Gedanke und viele unreine Reime. Ergo muss noch bearbeitet werde...
100 Stunden deutschen Rap gehört. Angefixt und fasziniert den Worten bis in mein Hirn gefolgt. Doch nun wollt ich's selber wagen, einfach mal was sagen. Wobei mir reicht's auch vorerst nur zu fragen. Denn da draußen gibt's 100 Dinge die ich nicht verstehe. Warum haben wir 100.000 Wissenschaftler, die im Jahr 100 neue Drogen, 1000 neue Medikamente entwickeln? Warum gibt es so viel Loyalität und 100 Menschen die sich für die Bekämpfung von Aids einsetzen? Aber nur 100 Leute, die die Menschenrechte nicht verletzten? Und niemand der sich drum schert neue Nahrungsmittel zu entdecken? Dafür aber 100.000 Fachkräfte die mit neuen Aromastoffen unsere Sinne beflecken? Warum gibt es nur 100 Leute, die sich an wirklich wichtigen Problemen aufhängen?
Ich will mich ja nicht aufdrängen, doch mir scheint da gibt es ein amerikanisch-europäisches Denkpoem. Es hat Einzug nach Asien gefunden, oder kam's aus Israel und hat seine Dogmen selbst in Italien gebunden? Sind wir alle nur Saulus und haben wir die Chance die Welt zu verstehen wie Paulus?
Mehr als den Kopf schütteln kann ich nicht. Einfach nur schweigen. Weil's mir die Tränen in die Augen treibt. Kann mich kaum in Sicherheit wägen, deswegen hab ich 'nen Handy und 'ne schulische Ausbildung. Dort lern ich was ich wissen muss. Und wenn ich doch mal über den Horizont schaue, dem zu lange vertraue und nicht mehr aushalt. Dann ruf ich bei Freunden an und such' jemanden zum dissen.
Lästern habe ich schon als kleines Kind gelernt. Darum stört's mich auch nicht mehr, wenn mich keiner fragt warum ich gerade nen Behinderten beleidigte. Ich versteh's nur nicht. Findet ihr nicht, das ist ne scheiß Einsicht? Besonders weil keiner ausbricht?
100 Stunden deutschen Rap gehört. Angefixt und fasziniert den Worten bis in mein Hirn gefolgt. Doch nun wollt ich's selber wagen, einfach mal was sagen. Wobei mir reicht's auch vorerst nur zu fragen. Denn da draußen gibt's 100 Dinge die ich nicht verstehe. Warum bauen 100.000 Bauern nun Raps an, obwohl man weiß, dass es nie reichen wird um tausende Autos anzutreiben? Und warum reagieren gerade mal 10 Politiker, wenn 100.000 Menschen auf die Hungernot von 100 Millionen Afrikanern zeigen? Warum fragen nur 10% aller Schüler im Unterricht nach dem Sinn deutsche Lyrik zu behandeln? Und warum versuchen 1000 Lehrer nicht wenigstens 100 ihrer Zöglinge zu Denker zu verwandeln?
Alles was ich sehe sind Denkmaschinen ohne Gefühl für ihr Verhalten. Denn verhalten bleibt meine Freude, wenn ich sehe wie man sich heute noch über Juden lustig macht. Ich kann’s selbst nicht unterstützen, den Glauben an einen Gott. Doch trifft nicht die mein Spott, die einen eigenen Weg fanden mit ihren Gedanken zu zanken, sondern die, die mit Vorurteil ihr Leben teilen. Ganz in ihrer Dummheit verweilen.
Dem hingegen feier’ ich trotz das ich nicht mal weiß ob ich Agnostiker bin jedes Jahr Weihnachten. Hab’s ja so als kleines Kind gelernt vom ersten bis zum vierten Advent zu schmachten. Darum stört’s mich auch nicht mehr, wenn mich keiner fragt warum ich die Geburt von Jesus besinge? Ich versteh’s nur nicht. Findet ihr nicht, das ist ne scheiß Einsicht? Besonders weil keiner ausbricht?
100 Stunden deutschen Rap gehört. Angefixt und fasziniert den Worten bis in mein Hirn gefolgt. Doch nun wollt ich's selber wagen, einfach mal was sagen. Wobei mir reicht's auch vorerst nur zu fragen. Denn da draußen gibt's 100 Dinge die ich nicht verstehe. Warum wählen acht mal 10 Millionen Menschen fünf mal 100 andere, die sich dann streiten ob sie lieber 100mal tausend Ausländer ausweisen oder bitten einzureisen? Warum 1000 Menschen die Druckmaschinen von Propagandazeitungen ölen? Und warum es schaffen 10 Redakteure die Meinung eines ganzen Landes zu konstruieren? Warum aber viele 100 Arbeiter jedes Jahr hier ihre Arbeit verlieren und keiner von den Schreiber Druck auf große Firmen produzieren?
Ich muss nicht 100 Aussagen von mir geben, wenn mehr als 100 Reben voller Fragen mich plagen. Ich fühl mich auch nicht weise genug, um die meisten meiner Erkenntnisse nach außen zu tragen. Dennoch wünsch ich mir nur 1000 Denker mehr, die sich über ihre Macht im Klaren sind. Weil das aussprechen von Unwissen, ist nicht das was Dummheit ausmacht. Nicht auf die Idee kommen, dass es Mut braucht sein Gegenüber zu löchern, zeigt den wahren Unverstand.
Ich hab mich noch nie verbrannt frei heraus zu sagen, dass ich keine Ahnung hab’. Denn meine Mutter hat’s mir als kleines Kind vorgeführt. So hab ich gelernt, dass man sich nicht rührt, wenn man alles was banal erscheint, aus seinem Kopf verbannt.
Copyright © by Thomas Bienert April 2008Samstag, April 12, 2008
Das Mahl - Reloaded
Einst führte ich blind aber geschickt ein Mahl zu meinem Schnabel, welches wunderbar mundete. Der Eindruck des ersten Happens brannte sich in meinen Kopf, wie der des ersten Kusses. Dieser Biss blendete meinen Verstand so sehr, dass ich es nicht mitbekam wie er beinahe von Geisterhand gestohlen, verschwand.
So nahm ich ein weiteres Stück zu mir. Ein weiteres Mal war ich geblendet. Wollte es jedoch sofort beschreiben, dieser unglaublichen Süßlichkeit einen Namen geben. Ich konnte ihn weder greifen, noch begreifen. Alles was blieb war eine Ahnung von Verzweiflung. Weiter griff ich nach dieser Illusion, hoffte zu wissen, hoffte zu verstehen was meine Zunge berührte. Nichts als die Erkenntnis, dass es mir entronnen war, blieb.
Folgend meinem Instinkt, nahm ich ein weit größeren Fetzen zu mir. Mochte einfach die Zeit verlängern in der ich analysieren konnte. Hin und her gerissen von der Faszination welcher der liebevoll Strich über meine Nerven ausgelöst hatte, wandelte ich so plötzlich durch Welten meiner Fiktion, wie die ersten Bissen verschwanden, wie auch dieser Biss verschwand.
Noch einmal sollte es größer werden, _______das Stück, ______die Blindheit. Langsam aber sicher erboste mich dieser Zustand. Es blieb nie genug Zeit, nie genug Konzentration um diese bizarre Substanz zu ergründen. Es eilten weitere Füllung meines Mundes nach. Mittlerweile war ich gepeinigt. Gepeinigt von der Ungeduld welche sich durch meine eigene Wut angetrieben sah. Es gab nicht mehr als eine Gedanke: „Ich will wissen, was es ist? Was es ist?“
Ohne Aussicht auf einen Ausweg stopfte ich mich nun, bis der Speichel rann. Wie eine Droge koalierte der überschwängliche Ehrgeiz mit meiner Neugier herauszufinden was es für ein Geheimnis mich so fesselte. Vielleichtt war es damals auch nur die Neugier nach der bereits seit langem entschwunden Lust, die Lust dieses Mahl zu essen.
So erinner’ ich mich noch genau, als plötzlich mich ein Krampf durchfuhr bei dem ich unweigerlich ausspuckte was eben noch meinen Rachen zierte. Mit großer Verwunderung bemerkte ich abscheulich bitteren Geschmack, der mir Tränen in die Augen trieb. So bitter, dass ich kaum erinnern konnte was ich eben noch dachte.Angewidert wollte ich mit vollen Händen mir die Augenbinde entreißen. Mir die Gewissheit erschleichen. So verstrichen tatenlose Minute in denen ich nicht um mich wusste. Zurück rissen mich meine wässrigen Hände. Das Mahl wollte mir keine Zeit mehr geben. Es zerrann zwischen den Finger.
Ohne jegliche Motivation zwang ich mich dazu in das Unbekannte zu beißen. Hatte Angst vor dem was kommen würde, vor dem was ich erahnte.
Ohne jegliche Motivation zwang ich mich dazu in das Unbekannte zu beißen. Hatte Angst vor dem was kommen würde, vor dem was ich erahnte.
Entgegen jeder Erwartung erwachte meine Neugier. Sie gebar als ein neutraler Wind durch mich pfiff. Was nur war es bloß? Vor kurzem waren meine Griffel zu klein um zu fassen, vorkurzem war mein Verstand zu beschränkt um zu erfassen. (Was nur war es bloß?) Nun ist’s kaum mehr so groß wie ein Fingerhut, nun fühlt man’s nicht mehr als ein Windhauch? Was nur war es bloß? Ich wollt kein Fehler mehr begehen, wollt’ nun sinnen (Was nur war es bloß?) und verstand. Kein Biss sollt’ größer sein als mein Verlangen, kein Biss sollt’ kleiner sein als meine Befriedigung es zu gestand.
Als ich so das letzte mal von diesem Mahl zehren sollte, erahnte ich es nicht. Es verschwand aus meiner Hand, wie aus meiner Kehle. Doch schien dieser letzte Brocken besser noch dosiert als der erste, welcher sich in mich brannte. Langsam drang ich ein in die alte Illusion und ging auch diesem Bissen ins Garn, ergriff dabei mit der Leichtigkeit meiner Reife den schicksalhaften roten Faden und verschwand erneut im Genuss, bis mich aus heiterem Himmel der Blitz traf. Panisch suchte ich nach einem letzten Krümel, panisch suchte ich nach der Antwort, die ich schon lange _____ vergessen hatte.
Egal wie hartnäckig ich blieb am Ende zog ich doch Binde. Während ich auf die Packung starrte, wurde mir klar, dass es auf der Hand gelegen hatte, so simpel war’s. Mir wurde klar, dass es mir auf der Zunge gelegen hatte, ich hätt’s nur aussprechen müssen...
Copyright © by Thomas Bienert Dezember 2007Dienstag, Mai 01, 2007
Feuerkind
spielt ganz einsam und traurig,
mit liebevollem sanftem Strich,
eine Geigerin mit ihrem Herz.
Der blut'ge See ist umgeben von loderntem Gesträuch,
es singen mit voller Kehle,
kaum zu unterscheiden von einander,
der Chor der Lärchen und Störche.
Es entflammen alle Tiere und Pflanzen,
voller Geborgenheit wiegt die Gerste,
zahrt berüht vom Augen der Welt,
und ganz ungewiss am Land.
Erloschen vom kühlen Nass,
bleibt nur die Wärme zurück,
während die Geigerin mit offenem Herzen,
die Saiten leiten lässt.
Copyright © by Thomas Bienert März 2007
Donnerstag, März 01, 2007
Wolfsjagd
durch die Steppe ein einsamer,
mit blutend gebrochenen Lauf,
grau schwarz gefellter Wolf.
Im Licht des vollen Mondes,
fliegt der Wind durch die Nacht,
befreit wie eine junge Schwalbe,
turteln raschelnd die Blätter der Bäume.
Unbeachtend schreitet die Bestie,
durch das vertaute Gras,
kaum ein' Quell' scheint sie zu achten,
folgend einer Fährte ins Nirgendwo.
Der Blick ins klare Sternenreich,
lässt wässrige Tropfen hinabgleiten,
an den hell strahlenden Regenbogenfarben,
die lebendiger als der Leib hervorstechen.
Der Schmerz liegt wie eine Illusion,
als harter unbeweglicher Stein,
mit großem unumwindbaren Schatten,
auf dem verwilderten Pfad ins Nichts.
Copyright © by Thomas Bienert März 2007
Montag, Februar 19, 2007
Göttliche Liebe
ein neue Offenbarung mit altem Geschmack,
365 Tage Freude auf die Liebe,
die gefressen in 24 Stunden über die Welt geht,
ein heller Stern zeigt auf den roten Mann,
der geschaffen von einem Kapitalist,
ohne Eigennutz Frieden auf Erden schafft,
denn solang goldene Fäden an toten Bäumen hängen,
große Packete gefüllt mit dekanten Herzen,
Augen zum strahlen bringen ist eine gute Tat vollbracht.
Schnee im Dezember bringt uns ein Fest,
eins das gewidmet ist, dem der von ganz Oben kam,
geboren wart er um Frieden zu bringen,
beschenkt mit Myrre und Gold,
lag er im hellen Schein eines Sterns,
doch gestorben ist er mit Qual am Kreuz,
doch gestorben ist er mit Qual in deinem Herz.
4 Wochen bevor jeder seine weißen Zähne zeigt,
beginnt das Ritual um den Geist zu beschwören,
den der alles Geld frisst,
den der all die Liebe misst,
den der all die Sterne zum leuchten bringt,
jeder gibt nun alles um diesen einen Tag besonders zu machen,
immer mehr muss man holen,
immer mehr muss die Häuser ins Licht rücken,
immer mehr muss sich präsentieren.
die Medien fröhnen die Armut,
und erweichen alle Herzen,
sodass jede gezündete Kerze gesegnet ist,
denn Gotteskraft wird es schon richten.
Schnee im Dezember bringt uns ein Fest,
eins das gewidmet ist, dem der von ganz Oben kam,
geboren wart er um Frieden zu bringen,
beschenkt mit Myrre und Gold,
lag er im hellen Schein eines Sterns,
doch gestorben ist er mit Qual am Kreuz,
doch gestorben ist er mit Qual in deinem Herz.
Es haben soviele geweint als die Türme fielen,
kaum einer konnte über die Wellen hinwegsehen,
die Häuser und Familien brachen,
tiefe Trauer herrschte als ein Donner Städte verschluckte,
doch am Fest der Liebe ist es wichtig mal bei seiner Familie zu sein,
sich darüber zu freuen, dass man noch lebt,
sich darüber zu freuen, dass man nicht allein ist,
sich darüber zu freuen, dass man's warm hat,
einfach abgeschaltet und in seiner Illusion sich wiegen,
so bleibt zu hoffen, dass niemand am Silberbesteck erstickt,
sowie der Penner in der Stadt,
der an seinem Bluthusten verreckt,
oder der Russe der in Sibirien gefangen,
im Schnee bei Todeskälte einfach erfriert.
Schnee im Dezember bringt uns ein Fest,
eins das gewidmet ist, dem der von ganz Oben kam,
geboren wart er um Frieden zu bringen,
beschenkt mit Myrre und Gold,
lag er im hellen Schein eines Sterns,
doch gestorben ist er mit Qual am Kreuz,
doch gestorben ist er mit Qual in deinem Herz.
Copyright © by Thomas Bienert November 2006
Montag, September 25, 2006
Winterschrei
ich saß dabei und sah sie kommen,
mit einer schwarzen Rose in der Hand,
deren Dornen meine Haut durchbohrten.
Dunkles Blut rann meine Hand herunter,
meine Sicht war verschwommen,
ich schrie meine Trauer hinaus,
ich erschrack all die Raben auf dem Feld.
Wo bist du?!
Wo war ich?!
Verdammter Heuchler, wo waren meine Gefühle?!
...wo waren meine Gefühle?!
...wo - wo waren meine Gefühle?!
Der Tau gefrohr noch bevor er fiel,
das einstmal saftige Gras ist weiß,
blos im Hemd sitzend zittere ich,
wegen der Kälte in mir drin.
Ich schmeiß sie weg,
die Rose zebricht auf dem Asphalt,
ich seh noch hinterher,
und schrie ihr nach.
Wo bist du?!
Wo war ich?!
Verdammter Heuchler, wo waren meine Gefühle?!
...wo waren meine Gefühle?!
...wo - wo waren meine Gefühle?!
Kaum einer Empfindung nah,
gehe ich Richtung Heimat,
Kaum eine Bewegung möglich,
ist mein Blut erstarrt.
Ich falle auf die Knie,
die Hose reist tiefe Wunde,
ich schlage mit der Faust den Boden,
dabei schreie ich meine Sinnlosigkeit raus.
Wo bist du?!
Wo war ich?!
Verdammter Heuchler, wo waren meine Gefühle?!
...wo waren meine Gefühle?!
...wo - wo waren meine Gefühle?!
Copyright © by Thomas Bienert September 2006