Freitag, Juli 15, 2005

Blutige Tränen

Das ist das Zweite, was ich geschrieben habe. Vom Inhalt müsste es noch vor "Der Schrei" stehen. Auch wenn es stylistisch und sprachlich fatal ist, hat es einen hohen Platz in meinem Herzen gefunden.

Du weißt nicht was du machen sollst,
zu verzweifelt fürs leben,
zu schwach für den Tod,
keine Lösung in Aussicht

gehasst von vielen,
gemocht von wenigen,

Die Wahrheit macht dich fertig,
vergreifst dich an dir,
Tags über bist du die unerschütterbare Festung,
gefangen im Körper einer Ruine,
doch Nachts kommen die blutigen Tränen.

Du suchst dein Glück im Unglück,
gräbst dein Grab und schüttest es wieder zu,
willst endlich Leben und doch fühlst du dich lebendig begraben,
du kannst nicht vergessen - deine Seele vergewaltigt,
von all denen die zeigten wie stark sie waren,
sie holten sich die geistige Befriedung an den Schwachen!

gehasst von vielen,
gemocht von wenigen,

Deine Wut macht dich Blind,
kannst nichts mehr sehn,
nichts mehr fühlen,
kannst deine Feinde nicht mehr zählen,

Du weißt Liebe nicht mehr zu schätzen,
freust dich über jede Beleidigung - über jeden Schlag auf dein verhärtetes Herz,
und doch bleibt nichts ohne Folgen,
keine Nacht vergeht ohne deine klirrenden Schreie,

gehasst von vielen,
gemocht von wenigen,

Die Illusion deiner heilen Welt,
frisst deine Angst - die Angst vor dem tödlichen Leben,
Du hasst zu viele Frage und doch keinen der Antwortet.

Copyright © by Thomas Bienert Februar 2005

Der Schrei

Dies ist das erste was ich seit langem wieder schreib. Eigentlich gehört es nach ganz opben, weil es der Anfang vom Schreiben war. Es ist durchaus der Situation entsprechend, sprachlich und stylistisch schlecht ... aber die Aussage zählt.

Es ist der Tag gekommen,
der Tag,
an dem du merkst es geht nicht weiter,
du merkst dein Umfeld erdrückt dich,

schrei - schrei
und erstick nicht an deiner Wut
an dem Gefühl das dir den Hals abschnürt
mach dich frei davon und schrei

Niemand hat das Recht auf dich einzutreten
deine Seele zu bespucken
dich zu beschimpfen
Zeig ihnen dass du Lebst

schrei - schrei
und erstick nicht an deiner Wut
an dem Gefühl das dir den Hals abschnürt
mach dich frei davon und schrei

wieso lässt du dich fertig machen
wieso lässt du dich herum kommandieren
wieso willst du deren Spielzeug sein?
wieso - wieso
(bridge)

hol deine Vergangenheit ein und veränder dich
vergiss die dich einengten
vergiss die dich zu einem Frack machten
hol deine Vergangenheit ein und schrei

schrei - schrei
und erstick nicht an deiner Wut
an dem Gefühl das dir den Hals abschnürt
mach dich frei davon und schrei.

Copyright © by Thomas Bienert Februar 2005

Danke

Eine Idee für ein Lied ... ich bezweifle nur, dass man es singen kann.

[Strophe 1]
Es sind die Tage des Regens, die mich erstarren lassen,
wenn der harte Wind, ganz kalt meinen Körper berührt,
wenn die Wolken die Sonne verdecken,
dann steh' ich ganz unten im Tal und rufe dich.

[Refrain]
Gott - ich brauche dich,
komm zu mir und reich mir deine Hand,
denn ich will für immer bei dir sein,
Gott - ich liebe dich,
verlass mich nicht.

[Strophe 2]
Es sind die Stunden der Angst, die mich verharren lassen,
wenn die Tränen kommen, ohne dass ich es will,
wenn die Sehnsucht größer ist als der Horizont,
dann steh' ich ganz unten im Tal und rufe dich.

[Strophe 3]
Es sind die Minuten des Glücks, die mich leben lassen,
wenn deine Wunder die ganze Welt erfüllen,
wenn dein Wille meine Stärke sein kann,
dann steh' ich ganz oben auf dem Gipfel und rufe dich.

[Strophe 4]
Es sind die Sekunden der Freude, die mich frei machen,
wenn du mir deine Geborgenheit schenkst,
wenn du mir den Schmerz meiner Wunden nimmst,
dann steh' ich ganz oben auf dem Gipfel und rufe dich.

Copyright © by Thomas Bienert März 2005

Freude in den Tod

Ein paar Gedanken zur Freude ... nicht das ich was gegen sie hätte, so weit kommt es noch, doch sollte man auf passen, dass man nicht aus dem Hochmut ins Tal fällt.

Es ist das eine Gefühl, dass mich nach oben getragen hat,
jetzt steh' ich hier auf dem Gipfel meiner Launen,
(und) versuche den Fluss der emotionalen Befriedigung bis in die Ewigkeit zu halten,
um in der Idylle meines menschlichen Darseins vom Saft der Lebendingen zu trinken.

Der höchste Punkt meiner geistlichen Empfindung für die Zeit,
lässt mich laut über das Tal der Sehnsucht lachen,
da die Naivität, die gequält den Ausgang meiner Synapsen fand,
mir klar macht wie klein Zeus im Gegensatz zu mir ist.

Mein Hochmut treibt mich in den Garten des Luzifers,
wo ich mit dem Fleisch der Liebenden die Höllenhunde ködere,
so dann ich mich weiter in Richtung Verdammniss bewege,
ohne die Täuschung der, mir Energie bringenden, Sonne zu erkennen.

Ich wandele im Delirium, der erstickten Ängsten, durch die getarnten Grotten der Hölle,
bei meiner Suche nach der mir allesgebenden Droge treffe ich auf den Engel der Schönheit,
voller Hoffnung gebe ich ihm meine Hand, um mit dem Schwert Gottes den Tod zu besiegen,
dieses mir so vetraut geglaubte Wesen führt mich durch eine nie zu vor gesehene Welt.

Die Tage werden immer kürzer, da meine Lebensfrisr mit fliegender Geschwindigkeit entrinnt,
der allzu vorbildliche Plan ward schon nach dem ersten Schritt ins neue Leben vergessen,
der Begleiter meiner jungen Jahre gab mir seine Position,
So ist's gekommen da steh ich vor der Sekunde meines Ablebens.

Genau in dieser wird mir das Organ der Warnehmung aufgetan,
die Gezeiten meiner weltlichen Existenz ziehen in langsamer Kontinuität an mir vorbei,
als mir die Binde der Naiven von den Augen genommen wird,
sehe ich dass mich der Satan mit meinen eigenen Waffen geschlagen hat.

Copyright © by Thomas Bienert März 2005

Das letzte Märchen

Es sind Gedanken, die mir irgendwann kamen ... ich denke, dass dies durchaus realistisch ist, wenn die Menschheit vergisst was Liebe ist und den Hass anbetet.

Das Bild der Welt ist zerstört,
Ruinen preisen den Herrn,
der Tod besiegt und das Leben ausgelöscht,
nach dem längsten Krieg der Menschheit,
werfen wir nun unser Licht auf die unbewohnte Erde.

Kein Gras wird je wieder die Sonne sehen,
kein Tier wird je wieder den Regen spüren,
kein Baum wird je wieder den Schnee tragen,
kein Mensch wird je wieder leben können.

Es war zur Zeit der größten Armut des Zweibeiners,
als keiner mehr auf das Wort Gottes hörte,
da brach ein Krieg von unvorstellbarer Größe aus,
man entfachte Gewitter und Wirbelstürme,
Von der Geilheit auf den Reichtum getrieben,
tötete sich das Ebenbild Gottes.

Kein Vogel wird je wieder das Lied des Himmels singen,
kein Hund wird je wieder vom Opfer des Lebens zehren,
kein Wurm wird je wieder den Tunnel der Geborgenheit graben,
Kein Mensch wird je wieder leben können,

Selbst als alle reich waren, gab es kein Zurück mehr,
der Egoismus des Todes hatte längst alle in seiner Hand,
es war für keinen die Gnade der Richter bestimmt,
ihre Worte waren wie Speere, denen man nicht entgehen konnte,
Die Weisheit wart schon längst begraben,
als die Menschheit bis zum letzten blutig'n Tropfen kämpfte.

Kein Schrei wird je wieder Angst machen,
kein Wimmer wird je wieder die Katzen locken,
kein Schnaufen wird je wieder den Ruf Gottes übertönen,
kein Mensch wird je wieder leben können.

Als kaum noch ein Mensch zu seh'n war,
da gingen die letzten ihrer Art auf die Jagd,
sie durchforsteten jeden Platz auf der Erde,
die Jäger waren nicht von der Gier nach dem Geld getrieben,
sondern hatten sich diese bizarren Geschöpfe in den Blutrausch gelebt.

Kein Schweiß wird je wieder auf die Erde fallen,
keine Träne wird je wieder vom Wind getragen werden,
kein Kuß wird je wieder die kalte Stille der Welt beruhigen,
kein Mensch wird je wieder leben können.

Es war der Tag gekommen, als sich die zwei zuletzt Vorhandenen trafen,
ihre Waffen konnten sie kaum kontrollieren, doch schossen sie ihre Gräber frei,
sie kannten keinen Wehmut und keine Trauer, ihr Ziel war die Einsamkeit,
bis die Sekunde des Todes vor ihnen stand, dort setzten sie zum vernichteten Schlag an.

Kein Aug' wird je wieder das Grün der Wiesen sehen,
kein Ohr wird je wieder den Klang der Natur hören,
kein Finger wird je wieder die Kälte des Eis' spüren,
Kein Mensch wird je wieder leben können.

Die Zeit ist verkommen, da rief Gott all seine Engel zu sich,
er sprach vom Zorn geleitet, und befahl die Seelen der Menschen aus dem Himmelsreich zu verbannen,
seit diesem Tage sind die Pforten mit den Siegeln der Allmächtigkeit verschlossen,
die Menschen hingegen sind zurückgekehrt auf die Erde,
müssen ihre Ewigkeit in absoluter Reue verbringen.

Kein Geist wird je wieder den Himmel seh'n,
kein Recht wird je wieder von dem Herrn der Gnade gesprochen,
kein Wort wird je wieder die Lippen seiner Majästät verlassen,
kein Mensch wird je wieder leben können.

Copyright © by Thomas Bienert März 2005

Wahrheit

Das was wir suchen verbirgt sich hinter der Illusion der Wahrheit,
geschickt getarnt im Netz der Lüge ruft es um festzuhalten,
versuchst du den Faden zu kappen so schlägt ein zweiter um dich,
der Kampf der unwiederbringlichen Glaubhaftigkeit ist verloren,
das Blut des Wortes wird vergossen bis sich das Herz der Reinheit ergeben hat.

Ist das erste Wort, dass durch den Schall geboren, unbefleckt,
so hat es eine freie Sicht in das Dunkle,
das Schwarz der Nichttrefflichkeit breitet seinen Schatten aus,
um das Gewagte für immer zu begraben,
ist aber auch das zweite Wort wie ein Diamant,
wird er nicht leuchten können ohne seine Ecken zu verlieren.
Das Licht ist die Zeit wie die Ewigkeit der Raum,
wirft man das Licht in diesen, geht es verloren,
ohne dass in der Ewigkeit eine Sekunde vergangen ist,
fängst du an das verloren Geglaubte zu suchen,
wirst du nur die Knochen der Stunde sehen,
bevor du merkst, dass du das Organ der Minute übersehen hast.

Das scheinbar Anwesende ist durch die Abwesenheit des Vorhandenen erschaffen,
ein Denkmal zur Erinnerung an das erst gesichtete verspricht uns die Beseitigung des Wehmutes,
doch wer hinter die Fassade dieses Plakates guckt wird Reste von gebrauchtem Kleber finden,
der als unschön Angesehene mit Gewalt von dem Gewollten getrennt wird,
um ihn dann säuberlich verpackt für immer zu begraben.

Copyright © by Thomas Bienert Juni 2005

Donnerstag, Juli 14, 2005

Die Gezeiten des Lebens

... leider ist es mir nicht mehr gelungen die "eigentliche" Version aufzutreiben. Falls dem aber so ist werde ich diese nachreichen. Wie ihr seht sind einige unschöne Wortwiederholung zu finden.

Doch interessanter sind die versteckten Bilder ... ich wünsche viel Spaß beim Lesen und Suchen


Ich steh im Regen,
die Sonne hat sich verzogen,
die Blätter sind welkt,
das Meer der Farben ist trist geworden,
das bizarre Spiel der Erde beginnt von Neuem,
ich steh mitten drin.

Der Regen geht,
die Schönheit ist gekommen,
sie ist nicht stürmisch,
doch zwingt sie sich auf,
gut versteckt bleibt sie nie unauffällig,
so steh ich hier und bewundere sie.

Die Zeit ist's,
da geht auch die Schönheit,
macht Platz für das Neue,
es ist schüchtern,
doch im Willen unaufhaltsam,
der ist frei für alte Ideen,
so soll's kommen,
so geschieht's jedes Mal,
wieder steh ich im Regen.

Das Neue ist unentschlossen,
geht mit großen Schritten,
versucht zu probieren,
Tag für Tag - Nacht für Nacht,
bis dann - und das gewiss,
eine Entscheidung gefällt ist,
der Regen muss weg,
die Sonne muss her,
für kurze Zeit, so soll's sein, bin ich froh.

Doch ist's kein Grund für Hochmut,
denn auch der Regen kommt wieder,
die Farben welken,
die Blätter werden trist,
der Regen ebenet den Weg,
so kann sich die Schönheit grazil nach vorne begeben,
um dem Neuen den Platz zu schenken,
so soll's kommen,
so geschieht's jedes Mal.

Grüße Thomas

Copyright © by Thomas Bienert Mai 2005